Zahlensymbolik

Numerologie beschäftigt sich u.a. mit der Interpretation von Naturvorgängen mittels mathematischer Formeln und Zahlen. Ein Aspekt der Numerologie ist die Gematrie. Gematrie (von hebräisch גימטריה gimatr-ja) ist die Interpretation von Worten mithilfe von Zahlen. Dabei werden Buchstaben nach unterschiedlichen Schlüsseln in ihre entsprechenden Zahlenwerte überführt. Aus diesen werden dann Bedeutungen erschlossen und Beziehungen hergestellt. Das beruht auf der Tatsache, dass im hebräischen Alphabet den Buchstaben bestimmte Zahlenwerte zugeordnet sind, daher kann jedes Wort auch als eine Gruppe von Zahlzeichen gelesen und eine Summe dafür angegeben werden. Die Summe ihrer Einzelwerte oder ein durch andere Rechenoperationen (z. B. Quersumme) gewonnener Wert steht dann für das Wort und kann zu anderen Zahlen und Worten in eine Beziehung gesetzt werden. Numerologie beschäftigt sich u.a. mit der Interpretation von Naturvorgängen mittels mathematischer Formeln und Zahlen. Ein Aspekt der Numerologie ist die Gematrie. Gematrie (von hebräisch גימטריה gimatr-ja) ist die Interpretation von Worten mithilfe von Zahlen. Dabei werden Buchstaben nach unterschiedlichen Schlüsseln in ihre entsprechenden Zahlenwerte überführt.



Aus diesen werden dann Bedeutungen erschlossen und Beziehungen hergestellt. Das beruht auf der Tatsache, dass im hebräischen Alphabet den Buchstaben bestimmte Zahlenwerte zugeordnet sind. Daher kann jedes Wort auch als eine Gruppe von Zahlzeichen gelesen und eine Summe dafür angegeben werden. Die Summe ihrer Einzelwerte oder ein durch andere Rechenoperationen (z. B. Quersumme) gewonnener Wert steht dann für das Wort und kann zu anderen Zahlen und Worten in eine Beziehung gesetzt werden. Mithilfe der alchemistischen  Zahlensymbolik lässt sich auch die Alchemie aus einem ganz neuen Blickwinkel betrachten und verstehen. Die Wissenschaft von der geheimen Bedeutung der Zahlen und die vom großen Werk ist die gleiche. In den Schriften der Alchemisten wurde bei der Beschreibung des großen Werkes öfter auf die verborgene Bedeutung der Zahlen und Buchstaben Bezug genommen. Manche Verfahren in der Alchemie lassen sich auf numerologische Prinzipien zurückführen. So entwickelte der arabische Alchemist Dschâbir ibn Ḥayyân (latinisiert Geber) in dem ihm zugeschriebenen "Corpus Gabirianum" in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts eine Lehre vom Gleichgewicht der Elemente, mit harmonischen Proportionen, in denen sich Sulphur, Mercurius und Sal zu den unterschiedlichen Metallen verbanden. Geber gründete seine Experimente auf einem von ihm eigens ausgearbeiteten, komplizierten, numerologischen System aufgrund der Bezeichnung der verwendeten Substanzen in arabischer Sprache. Der arabische Name einer Substanz (z. B. ein Metall) war dabei gleichzeitig eine Chiffre seiner Zusammensetzung. Auch der chinesische Alchemist WEI-PO-YANG benutzte im 2. Jh. n. Chr. eine Geheimsprache, in der chemischen Substanzen erstmals Symbole oder Decknamen zugewiesen wurden. Er tat es aber um Uneingeweihten das Experimentieren zu erschweren.


Um die Entwicklung in der Natur zahlenmäßig zu erfassen, kann die Weltformel von Dr. Michael Stelzner, welche auf dem sogenannten „1, 2, 3, zu 4“ Gesetz beruht, verwendet werden. Die Gesetze der Natur sind nach Stelzner in Zahlen geschrieben. Stelzners Theorie spielt eine entscheidende Rolle in allen Entwicklungsprozessen, weil nur aus der gegensätzlichen Entwicklung entsteht. Das heißt, es müssen zwei sich „gegenüberstehende“ Gegebenheiten durch eine dritte, aber wesensungleiche Gegebenheit vereinigt werden, die dann das Vierte als „Entwicklungsprodukt“ hervorbringt. Aus den beiden Zahlen <1> und <2> kann man durch Addition und Multiplikation je zweier Zahlen nur noch die Zahlen <3> und <4> bilden:1 + 2 = 3 / 2 * 2 = 4. Die Zahlen EINS bis VIER sind nach Stelzner sogenannte Mutterzahlen, wobei die VIER bereits etwas qualitativ Neues ist, das seinerseits zum Ersten einer neuen Ganzheit werden kann. Alle weiteren Zahlen sind sogenannte Entwicklungszahlen.

Die Zahl EINS gilt als der Ursprung, aus dem alle Zahlen hervorgehen (und infolgedessen die ganze Natur). Mit der EINS beginnt alles und mit jeder weiteren Zahl kommt qualitativ etwas zur EINS hinzu. EINS ist die Zahl der Energie, im biblischen Sinne steht sie für Gott.  Am Anfang war nur reine polaritätslose Energie.


Das große Gesetz, nach dem sich aus der einen Urenergie die Vielheit entfaltete und unablässig entfaltet, ist die Einheit der Gegensätze (Gesetz der Polarität). Die Alchemisten beschrieben die Einheit der Gegensätze in der Natur mit dem simplen Satz: „Der contrarien Qualitaten sind nur zwei, durch welche alles generiert und geboren wurde“.


Im wichtigsten Text der Alchemie, der Tabula Smaragdina ist die Einheit der Gegensätze konkret festgeschrieben. Von besonderem Interesse ist der zweite und der dritte Satz: "Siehe, das Oberste kommt vom Untersten, und das Unterste vom Obersten; ein Werk der Wunder von einem Einzigen. Wie die Dinge alle von diesem Grundstoff durch ein einziges Verfahren entstanden sind". Letztendlich ist alles Eines und alles ist aus Einem. Der Schweizer Psychiater Carl. G. Jung, der auch umfangreiche alchemistische Studien betrieben hatte, untersucht in seinem "Mysterium Coniunctionis" die alchemistischen Beschreibungen der Gegensätze (Polarität) und ihrer Vereinigung. Für ihn ist Polarität die Wechselbeziehung des Bewussten und des Unbewussten. Das von Hermes Trismegistos überlieferte Gesetz der Polarität besagt: Gegensätze sind ihrem Wesen nach identisch, sie tragen nur entgegengesetzte Vorzeichen, haben unterschiedliche Schwingungsfrequenzen. Die Einheit der Gegensätze wird symbolisch durch die Zahlenbeziehung EINS+EINS=ZWEI ausgedrückt. Die ZWEI ist die Zahl des polaren Gegensatzes, das Sichtbarwerden oder Sich-offenbaren von Energie, die anfangs polaritätslos, gewissermaßen unsichtbar war. Als positive Energie mit negativer Energie interagierte, konnte sie sich erstmals manifestieren, wurde zu sichtbarer Materie. Die Wissenschaft spricht in diesem Zusammenhang vom Urknall, dem Anfangspunkt der Entstehung von Materie. 


Demnach sind nach dem heißen und dichten Anfangszustand des Universums, dem Urknall, Materie und Antimaterie in näherungsweise gleichen Mengen entstanden und kurz darauf wieder durch Annihilation „zerstrahlt“. Nach heutigem Kenntnisstand existiert jede Art von Materieteilchen in zwei Formen, als ‚normales‘ und als Antiteilchen. Das Positron ist das Antiteilchen des Elektrons. Treffen ein Teilchen und ein Antiteilchen derselben Teilchenart zusammen, kommt es mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Annihilation: Proton und Antiproton vernichten sich gegenseitig. Das Positron war das erste bekannte Antiteilchen. Seine Existenz wurde 1928 von dem britischen Physiker Paul A. M. Dirac (*1902 - †1984), vorhergesagt. Der US-amerikanische Physiker Carl David Anderson (*1905 - †1991) entdeckte es schließlich am 2. August 1932 experimentell in der kosmischen Strahlung. Antiteilchen schließen sich zu Antimaterie zusammen, so wie die normalen Teilchen zur normalen Materie. Die Wissenschaft geht davon aus, dass das Verhältnis von Materie und Antimaterie anfangs fast 1 zu 1 war. Ein winziges Ungleichgewicht – etwa 1 Teilchen Überschuss auf 1 Milliarde Teilchen-Antiteilchen-Paare – bewirkte, dass ein Rest an Materie übrigblieb, der im heutigen Universum feststellbar ist. Dieses Ungleichgewicht von Materie und Antimaterie ist eine der Voraussetzungen für die Stabilität des Universums und infolgedessen für das Leben auf der Erde. Bei genauem Gleichgewicht wären Materie und Antimaterie im Verlauf der Abkühlung des Universums vollständig in Strahlung umgewandelt worden. Der Grund für dieses Ungleichgewicht ist bis heute eines der großen Rätsel der Elementarteilchenphysik und Kosmologie. Als Begründer der Urknall-Theorie gilt der belgische Theologe und Astrophysiker Georges Lemaître (*1894 - †1966), der 1931 für den heißen Anfangszustand des Universums den Begriff „Uratom“, später auch „kosmisches Ei“ verwendete. In diesem Uratom soll die gesamte heute im Universum vorhandene Materie zusammengepresst gewesen sein.


Physiker haben ihre Kenntnisse über die kleinsten Teilchen im sogenannten Standardmodell der Teilchenphysik zusammengefasst. Die ersten Teilchen, die entstehen, wenn sich die aus dem Quantenvakuum ausströmende Energie verdichtet, sind Quarks und Anti-Quarks, die Bausteine der heutigen schweren Materieteilchen. Mit abnehmender Temperatur konnten die Quarks nicht mehr als freie Teilchen existieren, sondern vereinigten sich zu Hadronen, den Bausteinen der Atomkerne. Durch weitere Abkühlung zerfielen die schwereren Hadronen und es blieben schließlich Protonen und Neutronen sowie ihre Antiteilchen übrig. Durch ständige Umwandlungen von Protonen in Neutronen und umgekehrt entstand auch eine große Zahl von Neutrinos. Mit weiter abnehmender Temperatur konnten Protonen nicht mehr in Neutronen umgewandelt werden. Erst danach bei Temperaturen unterhalb von 109 K, vereinigten sich Protonen und Neutronen durch Kernfusion zu ersten Deuterium-Atomkernen im weiteren Verlauf Helium-4 (4He), Lithium und Beryllium. Alle schwereren Elemente entstanden erst später. Die Temperatur war zu diesem Zeitpunkt immer noch so hoch, dass die Materie als Plasma vorlag, einem Gemisch aus freien Atomkernen, Protonen und Elektronen.


Die Alchemisten beschrieben den Aufbau der Natur und die Abläufe, nach denen sich aus der einen Urenergie unablässig die Vielheit entfaltet anhand folgender Postulate: "Alle Substanzen entstehen durch das Zusammenwirken der drei Elemente Mercurius, Sulphur und Sal. Sulphur (6) und Mercurius (5) sind entgegengesetzt (antagonistisch). Das neutrale Sal hält beide zusammen".

 

5 + 6 = 11 = 2    Die 2 steht für Polarität, Einheit der Gegensätze


Im polaren Gegensatz zeigt sich die Einheit in Form der Zusammengehörigkeit des Verschiedenen. „Jedes Ding bedarf zu seinem Sein seines Gegenteils“. Alle Entwicklung geschieht im polaren Zusammenspiel gegensätzlicher Kräfte. Dieses Zusammenspiel gegensätzlicher Kräfte entspricht zahlensymbolisch der Zahl DREI. Die Zahl DREI ist die Zahl der Entwicklung, Evolution, (Gesetz der Kausalität). Das Kausalitätsgesetz besagt, dass es keine Wirkung ohne Ursache gibt. Nichts in der Welt geschieht ohne Ursache. Der griechische Philosoph Plato (* 428/427 v. Chr. - † 348/347 v. Chr.) setzt die Wirkung mit dem Werdenden gleich. Jedes Werdende hat eine Ursache. Daraus folgt logischerweise die Notwendigkeit einer ersten Ursache (causa prima). Diese erste Ursache wiederum ist die Energie: Am Anfang war nur Energie. Der vorsokratische Philosoph Heraklit (ca. * 540; † 475 v. Chr.) aus Ephesus erhob die Einheit der Gegensätze zum Prinzip der Entwicklung, Zitat: „Im Gegenlauf des Geschehens ist in allem das Entgegengesetzte vereinigt, schlägt eines in das Gegenteil um“. Aus dieser Auffassung entstand später die verkürzende Formulierung (Pantha rhei) Alles fließt“. Für Heraklit ist das Wesentliche aller Erscheinungen im Wirken von Gegensätzen zu suchen, die sich gegenseitig durchdringen und zu einer neuen Qualität führen: "Der Tod des Einen ist die Geburt des Anderen". Aus der Umwandlung von Bestehendem entsteht Neues. Die Physik lehrt uns, dass bei allen physikalischen, chemischen oder biologischen Vorgängen Energie von einer Energieform in andere Energieformen umgewandelt oder von einem Körper auf andere Körper übertragen werden kann. Für alle Vorgänge gilt dabei das regulative Gesetz von der Erhaltung der Energie, kurz auch als Energieerhaltungssatz oder als allgemeiner Energieerhaltungssatz bezeichnet. Dies entspricht einem der Grundgedanken der Alchemie, dass alles, was in einer scheinbar neuen Form entsteht, vor dem in einer anderen Form existierte. Das Phänomen der Polarität zeigt das auf der materiellen Ebene die Dualität (Zweiheit) der Elemente immer eine Trialität (Dreiheit) ist. Konkret bedeutet dies, dass die multi-polare materielle Welt nicht ohne eine dritte Ursache existieren kann. Diese dritte Ursache allein ist verantwortlich für den Zusammenhalt der polaren Erscheinungen in der materiellen Welt und kann diese in Dynamik (Bewegung) zu versetzen. 


Die moderne Physik kennt vier Grundkräfte, die den Zusammenhalt der Materie bewirken: Gravitation, elektromagnetische Wechselwirkung, starke Wechselwirkung (auch genannt starke Kernkraft) und die schwache Wechselwirkung (auch genannt schwache Kernkraft). Sie sind dafür verantwortlich, dass sich Materieteilchen untereinander anziehen, abstoßen oder auf eine andere Weise wechselwirken können. Alle Naturerscheinungen werden durch die Wechselwirkungen dieser vier Grundkräfte hervorgerufen. Die starke Wechselwirkung sorgt unter anderem für den Zusammenhalt der Atomkerne. Die schwache Wechselwirkung (vereinzelt auch β-Wechselwirkung genannt) wirkt vor allem bei Zerfällen oder Umwandlungen der beteiligten Teilchen, etwa dem Betazerfall bestimmter radioaktiver Atomkerne (z.B. Tritium 3T zu Helium 3He. Der Elektromagnetismus umfasst elektrische und magnetische Felder, die in direkter Wechselwirkung stehen. Beispielsweise erzeugen bewegte elektrische Ladungen Magnetfelder, und sich zeitlich verändernde Magnetfelder erzeugen elektrische Gegenfelder. Wenn sich Energie (Plasma) polarisiert und verdichtet, entsteht Materie (= Umwandlung von Strahlungsenergie in materielle Teilchen). Der Alchemist Paracelsus schrieb, Zitat: "Drei sind der Substanzen, die da einem jeglichem Ding sein Corpus geben; das ist: ein jeglich Corpus besteht aus dreien Dingen. Die Namen dieser drei Dinge sind: Mercurius, Sulphur, Sal. Diese drei werden zusammengesetzt, alsdann heißt es ein Corpus, und dabei wird ihnen nichts hinzugetan als allein das Leben“. Die alchemistische Kunst besteht darin, die beiden, Mercurius und Sulphur jeweils gebunden an ihre stofflichen Trägersubstanzen zu extrahieren.

Im de Pharmaco Catholico steht geschrieben: „wenn zwei widerwärtige Dinge in uno subjecto stehen, ist es ein immerwährender Streit, bis endlich ein Teil von seinem äußerlichen Element Hilfe bekommt, so muss alsbald das Gegenteil abweichen, dem Stärkeren Platz geben und ihm die Victoria vergönnen, daraus entsteht eine Corruption oder Scheidung des ganzen Wesens, also, dass eine neue Form vor Augen liegt, welche durch die Corruption ist generiert worden“


Des Weiteren steht geschrieben: „Das erste Metall ist das rechte Semen Metallorum, denn aus ihm ist der fortschreitende Metallische Same und Sulphur augenscheinlich an den Tag zu bringen".

 Die Elemente finden sich in den Metallen, und nicht die Metalle in den Elementen, denn der metallische Samen ist nicht so weit versetzt, als etliche Toren sich einbilden. Und obwohl die Elemente bei Formierung jedes Corpus mitwirken müssen, so sind sie dennoch nicht die philosophische Materia prima oder das Semen astrale, sie sind aber eine Ursache der Generation und Corruption, und Corruptio unius est Generatio alterius (Das Sterben des einen ist die Geburt des anderen). Wenn zwei widerwärtige Dinge in uno subjecto stehen, ist es ein immerwährender Streit, bis endlich ein Teil von seinem äußerlichen Element Hilfe bekommt, so muss alsbald das Gegenteil abweichen, dem Stärkeren Platz geben und ihm die Victoria vergönnen, daraus entsteht eine Corruption oder Scheidung des ganzen Wesens. Nimm AZOTH und appliziere ihn auf das geöffnete Gold, so entzündet ein Feuer das andere, und wenn das Feuer überhandnimmt, dann muss das wässrige Element, also der flüssige Mercurius scheiden“: Verstärke den Mercurius mit dem Mercurius und der Sulphur muss weichen. Die Scheidungsprodukte dann wiederzuvereinigen, ist das Endziel der alchemistischen Arbeit. Die Prozesse der Scheidung und Wiedervereinigung werden in der alchemistischen Schlüsselformel „Solve et Coagula“ dargestellt. Durch Addition der Zahlenwerte des hebräischen Zahlencodes für die Worte der alchemistischen Formel „Solve et Coagula" erhält man die DREI, die Zahl der Entwicklung. Erst wer diese Kunst (gr. spagein = trennen; ageirein = verbinden) beherrscht, ist ein Alchemist.


Auf die DREI folgt daher folgerichtig die VIER. Die Vier ist die Zahl der Materie, der Elemente. im biblischen Sinne auch die Erde und steht damit symbolisch auch für die vier Aggregatzustände der Materie (fest, flüssig, gasförmig, Plasma), die nach alchemistischer Anschauung alle aus der Kombination der drei alchemistischen Grundelemente Mercurius, Sulphur und Sal hervorgehen. Mit der Vier erreicht der Naturkreislauf seine erste Evolutions- und Entwicklungsstufe, das Mineralreich. Ihren Ursprung nahm die Evolution der Minerale nach dem Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren, bei dem sich als erste Elemente Wasserstoff und Helium bildeten. Bei Kernfusionen in Sternen und bei Prozessen während Sternexplosionen entstanden alle anderen chemischen Elemente. Bei Sternexplosionen blieben, von den Sternen nur Gaswolken übrig, die sich rasch ausbreiteten und die Elemente im Weltraum verteilten. Beim Abkühlen bildeten sich daraus die allerersten Minerale. Die verschiedenen Minerale auf der Welt sind nicht gleichzeitig entstanden, sondern Ergebnis einer Evolution, die eng mit der Entwicklungsgeschichte des Planeten Erde verknüpft ist. Robert Hazen (* 1948), amerikanischer Mineraloge an der Carnegie Institution in Washington, hat die Evolution der Minerale in seinem Buch „Geschichte der Erde“ erstmals genau beschrieben.


Der deutsche Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel (*1770 - †1831) fasste die Entwicklung in der Natur als Selbstbewegung durch die wirkende Einheit der Gegensätze auf. Danach stehen alle Strukturen in einem Spannungsverhältnis oder sogar Gegensatz zueinander (bis hin zur Unvereinbarkeit), können sich aber auch als Polarität ergänzen. Dabei bilden sich unter bestimmten Bedingungen aus zunächst ungeordneten Strukturen oder wenig geordneten Strukturen spontan geordnete Strukturen (Kristalle, Zellen) heraus. Diese spontane Strukturbildung ist eine entscheidende Grundlage der Weiterentwicklung (Evolution). Da diese Vorgänge von selbst ablaufen, wenn die erforderlichen Bedingungen vorliegen, spricht die Wissenschaft von Selbstorganisation. Selbstorganisation bedeutet eine Erhöhung der Ordnung im System (= Entwicklung vom Niederen zum Höheren), die mit einer Entropieminderung verbunden ist. Je geordneter ein System ist, desto geringer ist dessen Entropie. Führt man der Energie eines Systems weitere Energie zu, so erhöht sich seine Entropie. Alle Systeme streben aber nach dem Zustand geringster Energie und maximaler Unordnung (Entropie). Durch Addition der Zahlenwerte des hebräischen Zahlencodes für das Wort Materie erhält man die Summe VIER. Materie ist polarisierte Energie (= Umwandlung von Strahlungsenergie in materielle Teilchen, die grobstoffliche, sichtbare Welt). Wenn die Materie (unbelebte Natur) belebt wird (4 + 1), entsteht die belebte Natur. Die Zahl der lebenden Natur ist die FÜNF, das Ergebnis der Addition VIER (Materie) + EINS (Lebensenergie). Der griechische Ursprung des Wortes "Energie" ist "energeia" und bedeutet so viel wie "wirkende oder lebenserzeugende Kraft". Diese Lebensenergie ist in allem Lebenden; verlässt sie einen Körper, dann stirbt der Mensch, das Tier, die Pflanze, das Lebewesen.

Durch Addition der Zahlenwerte des hebräischen Zahlencodes für das Wort Mercurius erhält man die Summe FÜNF.

Mithilfe der FÜNF, symbolhaft dargestellt als Pentagramm, kann der Alchemist die Natur beherrschen. Die Alchemisten maßen mit dem Pentagramm auch die genauen Verhältnisse des einzigen großen Athanor, der zur Bereitung des Steins der Weisen und zur Vollendung des großen Werkes nötig ist. Der vollkommenste Destillierkolben, in dem der Lapis Philosophorum gelingt, stimmt mit dem Pentagramm überein. Die ersten Lebensformen wurden durch chemische Reaktionen aus unbelebter Materie gebildet. Der genaue Mechanismus der Entstehung von Lebewesen ist bisher nicht vollständig bekannt. Die ersten Lebewesen waren wahrscheinlich Cyanobakterien (Blaugrünalgen). In Westaustralien gefundene Stromatolithen, (biogene Sedimentgesteine) lassen zumindest diesen Schluss zu. Biogene Sedimentgesteine sind biologischen oder organischen Ursprungs. Anfangs war die Erde ein glühender Ball, bedeckt von flüssiger Magma. Aus dem glühenden Erdtrabanten entstand durch Abkühlung das Mineralreich. Aus dem Wasser das Pflanzen– und das Tierreich. Aus den Säugetieren entwickelte sich der Mensch. Von Regen und Wind werden Gesteine abgetragen, verwittern und können wieder zum Bestandteil des Bodens werden, dann von den Pflanzen aufgenommen werden und erneut Bestandteil der Pflanze werden. Pflanzen wiederum sind Nahrung für die Tierwelt und werden so zum Bestandteil des Tiers. Insgesamt müssen vier Evolutions- oder Entwicklungsstufen durchlaufen werden, das Mineralreich (VIER), das Pflanzenreich (FÜNF), das Tierreich (SECHS) und das Menschenreich (SIEBEN). 

Sieben ist auch die Zahl des großen Werkes in der Alchemie. Die alchemistische Abbildung des Vitriol-Siebenstern, eine der berühmtesten Abbildungen der Alchemie überhaupt, enthält das verborgene Wissen der Alchemisten. Der Vitriol-Siebenstern zeigt in der Mitte ein Gesicht, zu dem die beiden Hände links und rechts und die Füße zu gehören scheinen. Diese vier Extremitäten verweisen auf die vier Elemente: Feuer, Luft, Erde und Wasser. Das fünfte Element thront als Hermes-Doppelflügel ganz oben und repräsentiert den Äther, die quinta essentia der Alchemisten. Alle fünf Elemente-Symbole sind in einem regelmäßigen Pentagramm oder Fünfeck angeordnet. Neben den Füßen sitzen König und Königin mit den Symbolen von Sonne und Mond und symbolisieren die polaren Kräfte der Natur. Weiterhin zeigt das Bild drei Formen: ein Dreieck, einen Kreis und einen Siebenstern. Das Dreieck steht mit den Eckbeschriftungen „Corpus“, „Anima“ und „Spiritus“ in der Alchemie für Sal (= Körper, das verfestigende Prinzip), Sulfur (= Seele, das bewegende Prinzip) und Mercurius (= Geist, das vermittelnde Prinzip). Auf diesem Dreieck liegt ein Kreis mit 7 Bildemblemen und der berühmten Inschrift: Visita Interiora Terrae Rectificando Invenies Occultum Lapidem”.

Durch Addition der Zahlenwerte des hebräischen Zahlencodes für das Wort Mensch erhält man die Summe SIEBEN. Damit schließt sich der Kreislauf der Natur.

Auch in der biblischen Numerologie ist die Sieben eine der wichtigsten Zahlen. Sie enthält das Paradigma der Schöpfung und beginnt mit der Eins. An sechs Tagen erschuf Gott die Welt, am siebenten Tag ruhte er. Insgesamt hat er für die Schöpfung sieben Tage gebraucht. Sieben ist die Zahl der Vollendung. Die Überschreitung der höchsten Entwicklungszahl 7 in der Natur um 1 führt zur 8. Acht steht für Neubeginn. Die Acht ist der Wendepunkt im Naturkreislauf. Die Sieben geht zurück auf die Sechs. Diese wieder zur Fünf, diese zur Vier. Die Vier geht zurück zur Drei, diese zur Zwei, diese wieder kehrt zurück zu dem ersten Einen, von welchem alles ausging, zur Energie. Durch Addition der Zahlenwerte des hebräischen Energie erhält man die Zahl ACHT.

Dieser Kreislauf der Natur (Entstehen–Evolution–Bestehen–Vergehen/Neuentstehen) wird durch eine Schlange, die ihren eigenen Schwanz frisst, den Ouroboros dargestellt, als Symbol der kosmischen Einheit, die sich in der Formel „hen to pan“ („Eins ist alles“) ausdrückt. Die Formel ist in der Chrysopoeia der Kleopatra, einem antiken alchemistischen Text abgedruckt, wo sie von der Form des Ouroboros umschlossen wird. Ein einzelnes Exemplar in der Biblioteca Marciana in Venedig erhalten, ein weiteres in der Bibliothek der Universität Leiden in den Niederlanden. Der griechische Titel bedeutet übersetzt „Das Gold-machen der Kleopatra“. In der alchemistischen Symbolik ist der Ouroboros das Bildsymbol eines in sich geschlossenen und wiederholt ablaufenden Wandlungsprozesses der Materie, der im Erhitzen, Verdampfen, Abkühlen und Kondensieren einer Flüssigkeit zur Verfeinerung von Substanzen dienen soll.

Der Ouroboros selbst ist viel älter als die Alchemie, seit ca. 2.300 v. Chr. in Ägypten nachweisbar und auch bei anderen Kulturen des Altertums (z.B. Germanen) vorhanden. Die nebenstehende Zeichnung des Ouroboros stammt von dem griechischen Alchemisten Theodorus Pelecanos aus einem alchemistischen Traktat mit dem Namen „Synosius“ aus dem Jahr 1478. Der älteste bekannte Ouroboros befindet sich auf dem zweiten Sarkophagschrein des Tutanchamun im Tal der Könige.


Durch Addition der Zahlenwerte des hebräischen Zahlencodes für das Wort Ouroboros erhält man die Summe SIEBEN.


Die Zahl NEUN bleibt in der Zahlensymbolik unberücksichtigt, sie ist sozusagen unsichtbar und neutral. Die Neun ist die Zahl Gottes.



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