Biblische Numerologie

Biblische Numerologie ist das Studium von Zahlen in der Bibel. Die erste und umfassende Systematik der abendländischen Numerologie auf biblischer Grundlage wurde im ausgehenden 16. Jahrhundert von Pietro Bongo (* 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts - † 1601) veröffentlicht. Bongo war ein italienischer Universalgelehrter und Autor verschiedener Werke zur Zahlensymbolik, u. a. dem „Numerorum mysteria“, (Bergamo 1591). Bongos Hauptinteresse galt dem Zahlencode nach Pythagoras. Diese Kenntnisse böten nicht nur adäquate Erklärungsansätze für den Bau der Welt, sondern auch für die Auslegung der Bibel. Danach haben die Buchstaben der Bibel eine zahlenmäßige Bedeutung. Jeder biblische Buchstabe hat in der Originalsprache der Bibel (hebräisch oder griechisch) einen Zahlenwert.


Die Bibel enthält im Buch Genesis zwei Schöpfungsberichte, die von unterschiedlichen Autorengruppen in unterschiedlichen Zeiten verfasst wurden. Der ältere Bericht wurde vor etwa 3000 Jahren von dem sogenannten Jahwisten geschaffen (Schöpfungsgeschichte (Jahwist). Der zweite Bericht entstand etwa im 6. Jahrhundert v. Chr. von Priestern während des babylonischen Exils (Schöpfungsgeschichte (Priesterschrift)


Das 1. Buch Mose beginnt mit der Schöpfung der Welt durch Gott in sieben Tagen:


Anfang schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut, und Gottes Geist schwebte über dem Wasser. Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht. Gott sah, dass das Licht gut war. Gott schied das Licht von der Finsternis, und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Es wurde Abend, und es wurde morgen: erster Tag.  Dann sprach Gott: Ein Gewölbe entstehe mitten im Wasser und scheide Wasser von Wasser. Gott machte also das  Gewölbe und schied das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser oberhalb des Gewölbes. So geschah es, und Gott nannte das Gewölbe Himmel. Es wurde Abend, und es wurde morgen: zweiter Tag.  Dann sprach Gott: Das Wasser unterhalb des Himmels sammle sich an einem Ort, damit das Trockene sichtbar werde. So geschah es. Das Trockene nannte Gott Land, und das angesammelte Wasser nannte er Meer. Gott sah, dass es gut war. Dann sprach Gott: Das Land lasse junges Grün wachsen, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, und von Bäumen, die auf der Erde Früchte bringen mit ihrem Samen darin. So geschah es. Das Land brachte junges Grün hervor, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, alle Arten von Bäumen, die Früchte bringen mit ihrem Samen darin. Gott sah, dass es gut war. Es wurde Abend, und es wurde morgen: dritter Tag.  Dann sprach Gott: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu scheiden. Sie sollen Zeichen sein und zur Bestimmung von Festzeiten, von Tagen und Jahren dienen; sie sollen Lichter am Himmelsgewölbe sein, die über die Erde hin leuchten. So geschah es. Gott machte die beiden großen Lichter, das größere, das über den Tag herrscht, das kleinere, das über die Nacht herrscht, auch die Sterne. Gott setzte die Lichter an das Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde hin leuchten, über Tag und Nacht herrschen und das Licht von der Finsternis scheiden. Gott sah, dass es gut war. Es wurde Abend, und es wurde morgen: vierter Tag.  Dann sprach Gott: Das Wasser wimmle von lebendigen Wesen, und Vögel sollen über dem Land am Himmelsgewölbe dahinfliegen. Gott schuf alle Arten von großen Seetieren und anderen Lebewesen, von denen das Wasser wimmelt, und alle Arten von gefiederten Vögeln. Gott sah, dass es gut war. Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar, und vermehrt euch, und bevölkert das Wasser im Meer, und die Vögel sollen sich auf dem Land vermehren. Es wurde Abend, und es wurde morgen: fünfter Tag.  Dann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Tieren des Feldes. So geschah es. Gott machte alle Arten von Tieren des Feldes, alle Arten von Vieh und alle Arten von Kriechtieren auf dem Erdboden. Gott sah, dass es gut war. Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land. Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch, und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen. Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen. Allen Tieren des Feldes, allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, was Lebensatem in sich hat, gebe ich alle grünen Pflanzen zur Nahrung. So geschah es. Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Es wurde Abend, und es wurde morgen: der sechste Tag. So wurden Himmel und Erde vollendet und ihr ganzes Gefüge.  Am siebten Tag vollendet Gott das Werk, das er geschaffen hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes Werk vollbracht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das ganze Werk der Schöpfung vollendet hatte.  Das ist die Entstehungsgeschichte von Himmel und Erde, als sie erschaffen wurden. 


Die Bibel ist das meist gedruckte, am häufigsten übersetzte und am weitesten verbreitete Buch der Welt. Die Bibel wurde von etwa 40 Schreibern verfasst, aus verschiedenen Zeitepochen und unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten. Sie entstand in einem Zeitraum von ca. 1500 Jahren. Das Alte Testament wurde im Zeitraum von ca. 1400 - ca. 400 v. Chr. auf Hebräisch und Aramäisch verfasst. Das Neue Testament wurde zwischen 30 und ca. 95 n. Chr. in griechischer Sprache verfasst. Das Alte Testament beginnt mit der Entstehung der Welt. Es beschreibt die Geschichte des Volkes Israel, enthält einen lyrischen Teil und prophetische Schriften. 3268 Verse der prophetischen Schriften haben sich bereits erfüllt.


Die Eins ist die Zahl der Energie, im biblischen Sinne „Gott“. Die Zwei ist die Zahl der Entwicklung (Evolution) im biblischen Sinne die „Schöpfung“.

Mit der Schöpfung entsteht etwas Neues. Es ist der Schritt von der Einheit in die Vielfalt. Der Schöpfungsvorgang wird durch die Zahlenbeziehung 1 + 1 = 2 ausgedrückt. Das „Zusammenzählen“ zweier Zahlen (die Addition) steht für das Zusammenfügen zweier Einheiten. Die Vier ist die Zahl der Materie im biblischen Sinne, die „Erde“.  In der Physik ist seit mehreren Jahrzehnten durch die Relativitätstheorie Einsteins bekannt, dass das Geschehen im Weltall nicht durch drei, sondern durch vier Dimensionen (Länge, Breite, Höhe, Zeit) bestimmt ist. Die Zahl Sieben steht für Vollendung. In dieser Zahl drückt sich die Vollkommenheit der Schöpfung aus. Der <7>. Tag der Schöpfung ist der Ruhetag Gottes. Gott ruhte, nachdem er das vollkommene Schöpfungswerk vollendet hatte. Die Überschreitung der Zahl der Vollkommenheit um <1> führt zur <8>: 7 + 1 = <8>

Die <8> steht für den göttlichen Neubeginn.


In der Turba Philosophorum oder Versammlung der Philosophen wird beschrieben, wie Gott die Welt erschuf. Die Turba Philosophorum ist einer der ältesten bekannten Texte der Alchemie. Sie wurde ca. 900 n. Chr. von Archelaos, dem Sohn des Pytagoras geschrieben. Erstmalig erschien das Werk in der Artis Auriferae einer frühen Sammlung alchemistischer Schriften in Latein im Jahr 1572.  Das Werk besteht aus 72 Aussagen (Dictums) zum zentralen Thema der Alchemisten, dem Stein der Weisen. In ihr werden auch die wichtigsten alchemistischen Schlüsselbegriffe erläutert. Das Werk gehört zu den von Alchemisten am meisten genutzten Büchern, um den Stein der Weisen zu finden.


Eine alchemistische Kernaussage der Turba Philosophorum lautet: Das ganze Werk und Verfahren wird nur durch das ‘Wasser’ bewirkt, welches die Philosophen "immerwährendes Wasser" nennen. Wer also das ‘immerwährende Wasser’ nicht kennt und sein Verfahren, wie es sein soll, der trete nicht ein in diese Kunst, weil ohne das ‘immerwährende Wasser’ nichts geschieht.

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