Die
Bereitung der Materia prima, woraus der Spiritu Mercurii (Mercurius der Metalle, Azoth) destilliert wird. Diese Materia prima (Sal saturni, Zentralsalz, grüner Löwe) muss aus der schwarzen Erde, schwarzen Magnesia, oder
Blei der Weisen1 (Saturnus Philosophorum) mithilfe eines höchst flüchtigen feurigen Wassers gezogen werden. Danach ziehen wir aus der Materia prima den
Spiritu Mercurii2 (weiße Lilie, weißer Adler).
Der Azoth (Universalmenstruum) entsteht aus der Vereinigung zweier konträrer Trägerstoffen des Feuerprinzips: Sulphur3 und Nitrum4 und deren Weiterverarbeitung zu einem feurigen Spiritus. Denn der Sulphur als das Zentralfeuer ist heiß und trocken, das wässrige Nitrum aber kalt und feucht. Hier kommt die Einheit der Gegensätze zum Tragen. Alle Entwicklung geschieht im polaren Zusammenspiel gegensätzlicher Kräfte. Wer es also versteht, diese beiden konträren Prinzipien miteinander zu vereinigen, der hat das Universal-Menstruum gefunden.
Das Universalmenstruum kann nicht hergestellt werden, ohne das dritte unnatürliche Feuer, welches ein kaltes trockenes mineralisches Feuer (Salz) ist. Es wird auch beschrieben als trockenes Wasser, das die Hände nicht nässt, oder Feuer, das ohne Flamme brennt. Dieses dritte unnatürliche Feuer ist das geheime Salzfeuer5 der Alchimisten, das durch einen besonderen Kunstgriff in ein feuchtes Feuer, d.h. in einen roten Spiritus verwandelt werden muss, eben in unser oben genanntes Merkurialwasser (Mercurius der Metalle). Nur dieses Feuerwasser vermag das Gold radikal aufzulösen und das natürliche Zentralfeuer (Ignis) zum Vorschein zu bringen.
Mercurius Philosophorum
Das auflösende Wasser, der Mercurius Philosophorum wird von den Alchemisten mit folgenden Eigenschaften beschrieben: