de Pharmaco Catholico

De Pharmaco Catholico


Consula te ipsum, noscas temet, et ambula ad intra (Frage dich selbst, forsche ohne Angst, und komme von innen)

 

Die Philosophi gebrauchen in der Aufschliessung der Metallen zwei conträre Elementen, welche zwei Feuer genannt, nempe ein Sympathisches brennendes Hermaphroditisches Feuer (ölige Substanz) und ein kaltes metallisches Feuer (flüchtige Substanz). Das feurige Element oder die Seele der Metalle ist ihr Schwefel Sulphur. Das kalte Feuer ist der Mercurius, welcher der Metallen Wasser (Nitrum) genannt und durch das Salz reduziert worden ist. Nimm dies feurige EIementum Magicum, welches von zwei Höllischen widerwärtigen Materien, als von Sulphure und Nitro komponiert ist, mit diesem Höllischen verzehrlichen Feuer fange an dem Ende der Natur an, das ist, bestreite und kalziniere die sonst unüberwindliche Pforte der Solarischen Festung, so entzündet ein Feuer das andere, nempe, ein Schwefel den anderen, und wenn das geschieht, so dominiert das Elementum Ignis, welches ist das zweite Prinzipium in dem Solarischen Leibe. Das erste Metall ist das rechte Semen Metallorum, denn aus ihm ist der fortschreitende Metallische Same und Sulphur augenscheinlich an den Tag zu bringen. Ein solches Metall findet man in minera Saturni, ist eine Wurzel der perfekten und unperfekten Metalle, ist mit einem sonderbaren Saturnalischen Geist begabt, siehet wie eine Minera Mercurii, heisst das Blei der Weisen und der Philosophen Azoth, darvon man das Lac Virginis (Jungfrauenmilch) zu destillieren pflegt, und hat eine Venerische Eigenschaft. Das letzte Metall aber wird daher das letzte Metall genannt, weil es zu einer reifen Perfektion und Ende gekommen ist; das Ende aber aller Metallen ist das Gold.

 

Deshalb so wisse fürs erste, dass alle Dinge aus drei Wesen in solch und solche Leiber formiert und gemacht sind, durch eine Astralische Impression und Elementarische Wirkung. Die Elemente finden sich in den Metallen, und nicht die Metalle in den Elementen: denn der metallische Samen ist nicht so weit versetzt, als etliche Toren sich einbilden. Und obwohl die Elemente bei Formierung jedes Corpus mitwirken müssen, so sind sie dennoch nicht die philosophische Materia prima oder das Semen astrale, sie sind aber eine Ursache der Generation und Corruption, und Corruptio unius est Generatio alterius (Das Sterben des einen ist die Geburt des anderen). Die alten Philosophi sind der Meinung, dass alle Dinge aus Hass oder Liebe geschaffen worden sind, das ist, ex Sympathia und Antipathia, als aus zweien widerwärtigen Qualitäten der Elemente, welche diese Wirkung verrichten durch eine himmlische Influenz und sonderliche Astralische Impression etc. Nun sind die Elemente in den Metallen und in den Mineralien einverleibt, daher haben dieselben auch deren qualitates. Der contrarien Qualitaten sind nur zwei, durch welche alles generiert und geboren wird. Das Feuer ist heiss und trocken, sein contrarium ist das kalte, feuchte Elementum Aquae. Die Luft ist feucht und warm, das contrarium ist die trockene kalte Erde. Und weil kein Corpus ohne die vier Elemente zu finden ist und die Elemente in allen Dingen incorporiert sind: Also ist eine Contraritat in jedem Elementato, aus diesen Ursachen sind alle Dinge zergänglich und zerstörbar. Denn wenn zwei widerwärtige Dinge in uno subjecto stehen, ist es ein immerwährender Streit, bis endlich ein Teil von seinem äusserlichen Element Hilfe bekommt, so muss alsbald das Gegenteil abweichen, dem Stärkeren Platz geben und ihm die Victoria vergönnen, daraus entsteht eine Corruption oder Scheidung des ganzen Wesens, also, dass eine neue Form vor Augen liegt, welche durch die Corruption ist generiert worden. Die Elementa der Metalle sind ihre drei anfangenden Matrices, Mercurius, Sulphur und Sal; diese sind als contraria in immerwährendem Streit und Feindschaft. Denn der Mercurius trägt Feindschaft tanquam Spiritus Aereus (als Geist der Luft) mit dem Salz, welches die Erde repräsentiert, und der hitzige Sulphur tanquam Ignis (als Feuer) ist dem Wasser feind, nempe (d. h.) ist der Feuchtigkeit des Mercurii zuwider, denn dieser ist der Metallen Wasser, er repräsentiert zwei Elemente als Luft und Wasser. Diese drei Matrices oder Metallische Elemente haben ihre Nahrung von unseren materialischen, sicht- und greifbaren Elementen, streiten in ihrem sterblichen Hause also lange bis zu der verordneten Zeit, wo ein Element durch äusserliche Hilfe dem anderen zu stark wird und selbiges unterdrückt, weil ihm von seinesgleichen kein Beistand zuteil wird. Der Mensch, wenn ein Elementum in ihm dominiert, fällt in eine schwere Krankheit, da erst seine Feiste als der Sulphur, darnach auch sein Fleisch und sein Gemüt abnehmen und hinsterben muss, wenn man ihm an dem leidenden oder herrschenden Elemento keine gebührliche Erstattung tut und eine rechte Harmoniam de novo (neuerlich) aufrichtet. Deshalb muss ein Medicus notwendig wissen, welches Prinzipium oder Elementum in dem Patienten regiere und welches da leidet. Wie es nun mit dem Microcosmo beschaffen ist, also ist es auch mit den Metallen und Mineralien bewandt, welche durch Verstärkung des einen oder anderen Elements das contrarium Elementum unterdrücken oder vertilgen, so dass daher eine Corruption und Scheidung erfolgen muss. Wer bei dieser Corruption den metallischen Sulphur, also deren Animam oder Feuer fangen kann, der hat die Herrlichkeit dieser Welt erstritten. Dieses Feuer ist zweierlei, und Du sollst sonderlich Achtung geben, dass, wie die zwei Elemente ihre Feindschaft haben, so da der ganzen Corruption Ursach sind, dass auch eben die Weisen zwei Elemente oder vielmehr receptacula Elementorum haben, durch welche dieselbe das eine oder andere Elementum augmentieren, stärken, und das andere also vertilgen. Du hast gehört aus meinem vorigen Tractatu, dass die Philosophi in der Aufschliessung aller Metallen zwei conträre Elemente gebrauchen, welche ich damals zwei Feuer genannt, nempe ein Sympathisches brennendes Hermaphroditisches Feuer (ölige Substanz) und ein kaltes metallisches Feuer (flüchtige Substanz). Das feurige Element oder die Seele der Metalle ist ihr Schwefel. Das kalte Feuer ist der Mercurius, welcher der Metallen Wasser genannt und durch das Salz reduziert worden ist. Weiters sei erinnert, dass alle Dinge damit zerstört werden sollen, daraus sie gegangen sind und darein sie gehen sollen, nempe: Mercurium, Sulphur und Salz. Der Sulphur der Metalle hat seinen eigenen Schwefel, durch welchen er muss gestärkt und entzündet werden, auf dass er das Dominum erhalten möge, welches eher nicht geschehen kann, es weiche denn das Wasser dem Feuer, nämlich der wässrige Mercurius seinem feurigen Schwefel. Der gemeine Sulphur (Schwefel) und das Nitrum (Salpeter) sind beide gewaltige Feuer, aber gar grosse Feinde. Kannst Du diese befreunden und alsdann einen metallischen Sulphur durch ihren feurigen Spiritum entzünden, so wird Dir niemand als Gott wehren konnen, Gesundheit und Reichtum zu erlangen. Man kann wohl durch Vermehrung des Salzes die Metalle zerstören durch ein Mineralisches und Tartarisches Salz (Weinstein), aber es dient nicht zur Erlangung des metallischen Schwefels, welcher die Seele aller Metalle ist, der zuerst muss mit grosser Sorgfaltigkeit durch seinesgleichen gefangen werden, nempe: durch die zwei widerwärtigen brennenden Feuer, welche Sulphur und Nitrum (Salpeter) genannt und bisweilen sub uno nomine (unter einem einzigen Namen) verstanden werden. Damit du aber auch Wissenschaft haben mögest von dem kalten metallischen Feuer, so wisse, dass selbiges nichts anderes ist als der Mercurius Saturni, welcher sich mit den Metallen veralgamiert und durch Hilfe des jetzt gemeldeten feurigen doppelten Elements im Feuer kalzinieren lässt. Jetzt hast Du klaren, ja über alle Maßen klaren Bericht von mir empfangen, wie alle Metallen durch eine Astralische Syderische Einbildung und Elementarische Wirkung sind ex Sulphure et Mercurio geboren worden: Dass demnach auch die Metalle durch die Elemente ernährt, leben und wiederum absterben, das ist, in ihr erstes Wesen müssen gebracht werden. Dass die Metalle der Elemente nicht entraten mögen, dass auch die Philosophi nur zwei Elemente haben, deren jedes einen Feind hat, diese zwei Elementa sind Feuer und Wasser, nempe Mercurius und Sulphur. Aus diesen beiden ist mediante Sale ein jedes Ding ein Elementatum geworden und muss daher auch durch Sulphur und Mercurium wieder zerstört und zu einem Sulphure etc. gebracht werden. Dies sind nun die Elementa Magica, die so alles zerstören und eine neue Geburt offenbaren: diese, so sage ich, ist die trockene erste Solution, davon ich weitläufiger im Anfang geschrieben habe. Die zweite feuchte Solution geschieht durch den Mercurium Saturni, welchen ich Animam Mundi genannt habe. Denn wie der Saturnus am Himmel der erste Planet ist und ein Vater aller Planeteri geheissen wird, also ist auch der irdische Saturnus der erste und haben alle Metalle ihren Anfang von ihm bekommen; er wird auch bei allen gefunden, daher habe ich billig seinen Geist Spiritum Mundi genannt. Ehe ich aber von dieser zweiten Solution weiter abhandle, muss ich Dir aus treuem Herzen noch eins berichten, dass die Philosophi nicht allein zwei Elementa Magica, zwei Mercurios und zwei Saturnos, sondern auch zwei Metalla haben. Und soviel anbelangt die zwei Mercurios, so habe ich mir vorgenommen, in aller Wahrheit und ohne Falsch in Kürze zu unterrichten, wie Du Dich bei solchen Beschaffenheiten verhalten sollst. So wisse zuerst, dass wenn die Philosophi von ihrem Mercurio reden, dass Du durchaus den Gemeinen dabei nicht verstehen sollst, denn der Mercurius ist ein metallischer, nempe der Metalle ihr Mercurius, ist trocken und heiss, feucht und kalt. Der gemeine Mercurius aber ist hitzig in seinem ganzen Wesen, daher kann derselbige für den Mercurium Philosophorum nicht gehalten noch genommen werden. Der gemeine Mercurius führt den Samen des Silbers bei sich, der andere Mercurius aber hat den Sulphur Solis in metallischer Form und Eigenschaft von dem Schöpfer des Himmels und der Erde erlangt, ist ein Solarischer Magnet, wie der gemeine Mercurius ein lunarischer Magnet mag genannt werden; und dass dem so ist, bezeugt der Mercurius mit seinem halben Monde, mit welchem ihn die Weisen gezeichnet und von dem rechten Solarischen unterschieden und abgesondert haben. Diese beiden Quecksilber lernt man aus dem Rauch, welcher deren Sulphur ist, erkennen: Man muss aber auch in Obacht nehmen, wie flüchtig, fix oder unfix dieselben sind, wie alsbald oder wie langsam dieselben sich sublimieren und präzipitieren lassen, das ist der r e c h t e G r i ff darauf, die beiden Mercurius zu erkennen. Und wisse weiters, gleichwie die Natur zwei Mercurios, nempe einen Lunarischen und Solarischen generiert hat, dass eben auch durch die Kunst aus den beiden fixesten Leibern ein solcher Mercurius bereitet werden kann, ja was mehr ist, kann auch aus den halben Metallen, als Antimonium, Wismuth oder Arsenicum ein lebendiger Mercurius gemacht werden die sonderlich der Medizin zugehörig sind. Diese sind dennoch, ungeachtet der herrlichen Medizin, pro (für) Mercurio Philosophorum nicht zu halten noch herauszu- schreien, weil der Mercurius das Menstruum Universale ist, und zweimal aus Mercurio ist geboren worden, verstehe, erstlich aus dem Lunarischen, darnach aus dem Solarischen; diesen Mercurium kann man billig einen doppelten Mercurium nennen. Der Lunarische Mercurius kann mit leichterer Muhe auch aus dem Saturnalischen Leib getrieben und destilliert werden, hat eben die Natur und Eigenschaft als der Mercurius Lunae selbst, denn durch den Saturnum ist die Luna generiert. Und gleichwie nun aus dem Saturno ein Lunarischer Mercurius zu bringen ist, also ist auch aus der Miniera Veneris (Bergwerksgrube der Venus) ein hitziger Solarischer Mercurius zu machen, durch den Tartarum und Salmoniac, welche, ob sie die höchste Feindschaft miteinander haben, dennoch insoweit das negotium befördern müssen. Wer den Mercurium des kalten Saturni und den Mercurium der hitzigen Veneris in ein Oleum zu redigieren weiss, der hat das Menstruum Universale und den festen Schlüssel erhalten, mit welchem alle Sulphura zur Potabilitat konnen gebracht werden, sed at rem (aber zurück zur Sache). Wisse weiters, dass aus angezogen Ursachen die Philosophi nicht uneben zwei Saturnos haben, denn unter dem jetzt gemeldeten d o p p e 1 t e n Mercurialischen Spiritus verstehen dieselben die zwei Saturnos, aus welchem die beiden Mercurii und nachgehends der Spiritus ist gezogen und destilliert worden. Viele haben das Blei Gold und das Gold Blei genannt; dieses ist der Philosophen Blei und ist auch bis dato der Welt unbekannt.


Das zweite Blei ist zwar auch der Weisen Blei, wird aber vor allem davor erkannt, ist Silberreich. Da hingegen das Güldische Blei wenig gesehen wird bei den Metallen, in den Apotheken wird es mit seinem unrechten Namen verhandelt, ist unerachtet seiner weissen und hochgelben Farbe gar wenig geachtet, ist schwer im Gewicht, geistlich und leiblich einem Arsenico zu vergleichen, denn derselbe ist aus ihm und seinen Brüdern geboren worden, sind in dem einander in der Seitenlinea verwandt. Gleichwie das Arsenicum dem Arsenico befreundet ist, so hat es auch eine Beschaffenheit mit diesem      verborgenen Blei der uralten Weisen, welche, weil sie auch nur zwei Metalle zu dem hohen Magisterio gebrauchen, so will ich es hiermit beruhen lassen und von den beiden Metallen der uralten Weisen meine Erfahrungen ans Licht bringen. Die Philosophi sagen, dass das erste und das letzte Metall nur für ein Metall zu halten sei, nempe für ein Metall so zu der Kunst und Beförderung der Universal-Medizin zu gebrauchen ist. Das erste Metall ist das rechte Semen Metallorum, denn aus ihm ist der fortschreitende Metallische Same und Sulphur augenscheinlich an den Tag zu bringen. Ein solches Metall findet man in minera Saturni, ist eine Wurzel der perfekten und unperfekten Metalle, ist mit einem sonderbaren Saturnalischen Geist begabt, siehet wie eine Minera Mercurii, heisst das Blei der Weisen und der Philosophen Azoth, darvon man das Lac Virginis (Jungfrauenmilch) zu destillieren pflegt, und hat eine Venerische Eigenschaft. Das letzte Metall aber wird daher das letzte Metall genannt, weil es zu einer reifen Perfektion und Ende gekommen ist; das Ende aber aller Metallen ist das Gold, darüber wirkt die Natur nichts bei den Menschen, sondern muss einhalten und still stehen, bis ihm die herrschende Kunst zu Hilfe kommt. Dies geht in kurzer Zeit so weit, jedoch auch durch die Natur, dass aus dem Solarischen kompakten Leibe ein durchsichtiger Diaphorisierter Leib wird, welches die Philosophi Vitrificationem (Kristallisation) nennen. Dieses nun ist das edelste, so die Natur und Kunst vollbringen und wirken konnen: Wie aber diese Vitrification zu machen, kann ich der Gebühr allhier nicht beschreiben, denn es wurde wider meine Absicht ein grosses Volumen aus diesem Compendio werden; jedoch aber, dass es nicht scheine, als wollte ich dieses für mich selbst behalten, und, wie die alten Weisen getan haben, mit in die Grube nehmen, so habe acht. Nimm dies feurige EIementum Magicum, welches von zwei Höllischen widerwärtigen Materien, als von Sulphure und Nitro komponiert ist, mit diesem Höllischen verzehrlichen Feuer fange an dem Ende der Natur an, das ist, bestreite und kalziniere die sonst unüberwindliche Pforte der Solarischen Festung, nempe des Goldes, so entzündet ein Feuer das andere, nempe, ein Schwefel den anderen, und wenn das geschieht, so dominiert das Elementum Ignis, welches ist das zweite Prinzipium in dem Solarischen Leibe. Denn das Feuer, so in dem Golde ist, heisst Sulphur & Anima; wo nun das Feuer überhand nimmt, da muss das wässrige Elementum, nempe der feuchte flüssige Mercurius zu seinem Astro fliehen; und weil der Mercurialische Geist ein Sitz der Seele ist und ein Band genannt wird , das da den Leib mit der Seele verbindet, daher die erste Separation und Zertrennung A n i m a e & C o r p o r i s (von Seele und Körper). Es muss aber hierzu auch das andere kalte Metallische Feuer gebraucht werden, welches aus einem mineralischen ungeschmolzenen Saturno ausgezogen ist, und Mercurius Saturni genannt wird. Dieser Saturnalische Mercurius, so aus dem ungeschmeidigen und ungeschmolzenen Blei gemacht, brennet nicht wie ein gemeiner Mercurius, sondern hat eine irdische trockene Qualität an sich, daher kann er den Sulphur Solis beschützen helfen, dass er nicht verbrennt und mit seinem Mercurio davon flieht; wenn das Gold mit einem Mercurio Saturni veramalgamiert ist, so wird das Gold porös und kann das höllische Feuer das feste Corpus viel schneller und besser kalzinieren und das Solarische Feuer an allen Seiten anzünden und zu Aschen machen: Aus diesen zieht man mit klarem Himmeltau den Sulphur, und aus dem über- gebliebenen Leibe langet man nach geschehener Reverberation das überköstliche Medizinalische Salz, von welchem die Weisen sagen: Sal Metallorum est Lapis Philosophorum. Deinde alius Philosophus dicit (Das Salz der Metalle ist der Stein der Weisen. Daher sagt ein anderer Philosoph). Wenn Gott das Salz nicht geschaffen hatte, so konnte der Lapis Philosophorum nicht gemacht werden. Dieses Salz aber soll cum Spiritu Vini, wie es sich gebührt, clarifiziert werden, und wenn das geschehen, so wird es mit seinem Sulphure vereinigt und mit dem Spiritu Mundi, das ist, mit dem Spiritu, so aus dem Mercurio Saturni destilliert ist, imbibiert, in einem einzigen Glas und Ofen putrifiziert und figiert, so ist as hohe Werk bis auf die Fermentation und Augmentation vollzogen und ist eine Universal-Medizin in allen Krankheiten, wer davon geniesst, bekommt Verneuerung seines Geistes und Stärkung aller seiner abgewichenen Kräfte. Der g ü n s t i g e Leser wird sich ohne Zweifel zum höchsten verwundern müssen über meinen klaren gründlichen Bericht, so ich in der Repetition getan habe, sonderlich wegen des kalten Mercurii Saturni und wegen des Höllischen M a g i s c h e n feurigen Elements, ohne welche in der ganzen Chymischen Scienz nichts Fruchtbares auszurichten, demselben aber soll dieses zur Antwort dienen, dass, ob ich wohl den Erfahrenen viel zu klar, auch deutlicher als kein Philosophus jemalen geschrieben, an den Tag gebracht: So ist dennoch ein kleines, welches ich ihnen hinterhalten habe, nämlich, wie man aus einem geschmolzenen spröden Mineralischen Saturno einen so hoch teuren Mercurium machen solle, und wie derselbige auch in einen roten Spiritum zu bringen ist. Dieses kann nur durch einen einzigen Weg geschehen, davon ich zwar vorne ein Licht angezündet; aber ich hoffe, dem Gott dasselbe nicht gönnt, wird es auch nicht begreifen noch merken können. Dieses ist eins, welches ich Dir durch den Druck nicht kann noch mag berichten. Zum andern habe ich mir auch nicht allein die Zubereitung des kalten Mineralischen Feuers zum Teil verborgen, sondern auch die Zubereitung des feurigen Magischen Schlüssels, welcher, wie Du zu mehrmalen verstanden, aus zwei wiederwärtigen streitenden feuern präpariert wird, nämlich aus Sulphure und Nitro, welche, ob sie zwar beide Höllische streitende Feuer sind sie doch insoweit eins gemacht werden, und beide einen Effectum prästieren. Wie aber die Vereinigung geschieht, darum bitte Gott um Erleuchtung deines Gemüts , ich habe meiner Schuldigkeit nach genug getan und mehr als zuviel offenbargemacht.


Eins, welches Dir eine grosse Verwirrung gebären konnte, ratione der zwei Saturnorum oder Mercuriorum soll ich allhier nicht vorbei gehen, deshalb merke sonderlich auf meinen Bericht. Vorher hast Du verstanden, dass aus der Luna und auch aus dem kalten Steinbockigen Saturno ein Mercurius zu verfertigen ist, und dass dieser zu der Weisen Werk sonderlich gehörig ist. Zum andern, dass aus Miniera Veneris gleichfalls ein Solarischer Mercurius zu machen, welcher mit einem Solarischen Schwefel begabt, daher ich denselben damals Mercurium Solis genannt habe, weil derselbige ad generationem Solis zu gebrauchen ist. Drittens, dass ich, dem unerachtet, den Mercurium Saturni jetzt bei der Destruktion des Goldes gebraucht habe, der soll verstehen, dass der rote , Mercurius auch in der Lunarischen weissen Tinktur mit grossem und besserem Nutzen zu verbrauchen; und wie man ab uno extremo nicht ohne Mittel zu dem anderen extremo schreiten kann: Also kann man auch zu keiner roten Tinktur kommen, ehe man erst die Weisse erlangt hat. Jetzt kann der L e s e r sein dubium selbst auflösen und gedenken, dass ich allhier nicht von dem Universali Generalissimo, sondern nur von einem Universali geschrieben. Das Universale Generalissimum wird aus einem doppelten Mercurio, wie ich vorne vermeldet, geboren, und mit einem Solarischen Sulphur animiert und fermentiert, auch mit dem beständigen Salz des Goldes figiert, und weiter in infinitum durch zwei andere Sulphura augmentiert in quantitate & qualitate. Die qualitas, als ein Leben, wird gespeist durch den Sulphur; die quantitas wird augmentiert durch den jetzt gemeldeten Mercurium, welcher die Natur und Kraft der Venerischen Eigenschaft nicht allein, sondern auch die Natur des Mineralischen kalten Saturni mit sich fiihrt, daher einem d o p p e 1 t e n Mercurio verglichen und ein z w e i fa c h e r Mercurius genannt wird, auch ihm alle qualitates zugeeignet werden, nam habet qualitatem Veneris, ratione (denn er hat die Qualitat der Venus aufgrund) des hitzigen Sulphuris: Frigiditatem autem ratione Saturni (Kälte aber aufgrund des Saturn).

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